Organisatorische Grundelemente

Wie versprochen kommt hier der Beitrag Organisatorische Grundelemente . Und zwar geht es um den Bereich Aufbauorganisation, also die Verteilung von Aufgaben innerhalb eines Unternehmens und die Festlegung von Zuständigkeiten und Befugnissen.
Diese Bausteine eines Unternehmens sind:
- Aufgaben
- Kompetenzen und Verantwortung
- Stellen (als kleinste Organisationseinheiten)
Aufgaben – Organisatorische Grundelemente verwirklichen Ziele
Als Aufgabe wird eine zielgerichtete betriebliche Tätigkeit verstanden, die zur Erfüllung der Ziele und Zwecke des Unternehmens notwendig ist. Gerade im Gesundheitswesen sind diese Aufgaben sehr klar definiert, unter anderem im Qualitätsmanagement. Nehmen wir als Beispiel einen ambulanten Pflegedienst, der seine Leistungen mit den Pflege- und Krankenkassen abrechnen möchte:
Die Aufgabe, die im §71 Abs. 1 SGB XI eindeutig festgeschrieben ist, lautet folgendermaßen:

Um diese Aufgabe zu erfüllen, sind unterschiedliche Aktivitäten zur Organisation erforderlich. Im Beispiel ist bereits die ausgebildete Pflegefachkraft angesprochen, die die Verantwortung für die zu erbringenden Pflegeleistungen durch die angestellten Pflegekräfte übernimmt. Somit ergeben sich schon unterschiedliche Funktionsbereiche, aber auch Unterschiede in Leitungs- oder Ausführungsaufgaben werden bereits deutlich. Des Weiteren können Aufgaben neben Funktion und Leitung auch nach Häufigkeit unterschieden werden.
Kompetenzen und Verantwortung
Als Kompetenzen oder Befugnisse bezeichnet man Handlungsrechte in einer Organisation. Nur mit dem Recht, bestimmte Maßnahmen ausführen zu dürfen, können die gestellten Aufgaben erfüllt werden. Diese Kompetenzen können an Personen in einer Organisation delegiert, also übertragen werden. Damit erhält die Person Rechte, wie z. B.:
- das Recht, eine Arbeitsaufgabe zu erfüllen (z. B. Medikamente verabreichen)
- das Recht , über Sachmittel und Informationen zu verfügen und diese anzufordern (z. B. Stammdaten, Verordnungen, Inkontinenzmaterialien)
- das Recht, im Rahmen der Aufgabe eigene Entscheidungen zu treffen oder mit entscheiden zu können
- das Recht, nach außen hin eine Organisation vertreten zu dürfen (z. B. gegenüber den Pflegekunden und Angehörigen)
Diese Rechte sind allesamt Durchführungskompetenzen. Neben den Durchführungskompetenzen gibt es noch die Führungskompetenzen. Diese erstrecken sich auf das Verhalten anderer. Unter diese Kompetenzen fallen
- Die Entscheidungskompetenz (das Recht, zukünftige Sachverhalte verbindlich festzulegen),
- die Anordnungskompetenz (das Recht, einem Mitarbeiter eine Weisung zu erteilen)
- und die Kontrollkompetenz (das Recht, die Ausführung einer Weisung oder das Ergebnis einer Tätigkeit zu kontrollieren.

Durch die Anordnungskompetenz, auch als Weisungsbefugnis bezeichnet, entsteht eine Hierarchie in der Organisation mit verschiedenen Ebenen. Gleichzeitig geht mit den Rechten und Befugnissen auch eine Verantwortung einher, was unter anderem haftungsrechtliche Konsequenzen hat. Insgesamt müssen Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung in Übereinstimmung sein. Dies nennt man das Kongruenzprinzip.
Stellen
Als Stelle wird die kleinste organisatorische Einheit in einem Unternehmen bezeichnet. Jeder Stelle sind immer Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten zugeordnet und jeder Stelleninhaber ist für die ordnungsmäßige Abwicklung der zugewiesenen Aufgabe verantwortlich. Größere Organisationseinheiten werden aus Zusammenfassungen von Stellen gebildet, wie z. B. eine Station oder ein Wohnbereich.
Je nach Aufgabe, Kompetenz und Verantwortlichkeit werden verschiedene Arten von Stellen unterschieden:
- Leitungsstellen (Instanzen, z. B. Pflegedienstleitung)
- Leitungshilfsstellen (Stabsstellen, z. B. Qualitätsbeauftragter)
- Ausführungsstellen (z. B. Pflegefachkräfte)

Die verschiedenen Ziele, Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten sowie die für die Koordination benötigten Verbindungswege einer Stelle werden in der Stellenbeschreibung zusammengefasst.
Im nächsten Beitrag wird es dann um verschiedene Leitungssysteme und Organisationsmodelle gehen.
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