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Altenpflege – Alternativer Abschluss oder aussterbende Art?

Altenpflege – Alternativer Abschluss oder aussterbende Art?

Herr Jansen und ich

Betreuen und Pflegen: In der Altenpflege unterstütze ich hilfsbedürftige Senioren bei der Bewältigung ihres Alltags. Ich helfe ihnen bei der Körperpflege, beim An- und Ausziehen und sorge dafür, dass sie ausreichend Nahrung und Wasser zu sich nehmen. Im Fokus meiner Arbeit steht es, hochbetagte Menschen zu sinnvollen Beschäftigungen und der Interaktion mit Gleichaltrigen zu motivieren. Auf diese Weise sollen sie Erfüllung in ihrem alltäglichen Leben finden und in Würde altern können. Zu meiner Arbeit gehört auch das Begleiten sterbender Menschen, das Betreuen der Angehörigen sowie das Versorgen nach dem Tod.

Mit dem Anstieg der Lebenserwartung in Deutschland steigt auch die Zahl der pflegebedürftigen älteren Menschen. Zugleich wächst der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal in der Altenpflege. Allerdings sinkt die Bereitschaft junger Menschen, sich für diesen zutiefst erfüllenden Beruf zu entscheiden. Ich möchte mich daher an dieser Stelle deutlich für den Beruf als Altenpfleger und Altenpflegerin aussprechen. In meinem Artikel werde ich zur besseren Lesbarkeit auf die weibliche Form verzichten, allerdings sind ganz deutlich alle Geschlechter angesprochen.

Altenpflege: Gemeinsam Lachen ist die größte Freude
Gemeinsam Lachen ist die größte Freude

Voraussetzungen zur Ausbildung in der Altenpflege

Neben der grundsätzlichen Bereitschaft, mit Menschen arbeiten zu wollen, sind vor allem auch sprachliche Fähigkeiten wichtig. Die Kommunikation nimmt in der Altenpflege einen hohen Stellenwert ein. Es geht natürlich darum, mit den Menschen Gespräche zu führen. Aber auch die Informationsweitergabe und der Austausch zwischen Kollegen, Führungskräften beteiligten Ärzten und Angehörigen gehören dazu. Für diejenigen, die nicht Deutsch als Muttersprache haben, wäre das Sprachniveau B1 Mindestvoraussetzung.

Du solltest Dich vorab mit folgenden Fragen beschäftigen, um zu prüfen, ob die Ausbildung Deinen Neigungen und Fähigkeiten entspricht:

  • Bin ich gerne mit älteren Menschen zusammen?
  • Interessiere ich mich für soziale, pflegerische und medizinische Aufgaben?
  • Kann ich mir vorstellen, körpernahe praktische Arbeit mit älteren kranken Menschen zu leisten?
  • Gefällt mir Beziehungsarbeit? Das heißt, führe ich gerne Gespräche? Kann ich mir vorstellen, sehr unterschiedliche Menschen zu betreuen, sie zu beraten und ihre sozialen Kontakte zu fördern?
  • Bin ich bereit, Verwaltungs- und Schreibarbeiten zur Planung und Dokumentation zu erledigen?
  • Möchte ich im Berufsalltag eigenverantwortlich und im Team sowie in multiprofessioneller Zusammenarbeit handeln?

Weitere formale Voraussetzungen sind entweder der Realschulabschluss oder alternativ der Hauptschulabschluss in Kombination mit dem Abschluss als Altenpflegehelfer, dem Abschluss als Krankenpflegehelfer oder einer zweijährigen Berufsausbildung

Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung in der Altenpflege
Zulassungsvoraussetzungen zur Ausbildung in der Altenpflege

Die generalistische Pflegeausbildung

Ab dem Jahr 2020 wird die Ausbildung der Pflegeberufe generalisiert, d. h. dass Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege zusammengelegt werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits werden die Patienten in den Krankenhäusern im Durchschnitt deutlich älter und erfordern mehr soziale Interaktion. Außerdem werden Kenntnisse über den Umgang mit Menschen mit Demenz wichtiger. Der Umstand der Multimorbidität, also das Zusammentreffen vieler chronischer Erkrankungen gleichzeitig, wird ebenfalls verstärkt in der Altenpflegeausbildung gelehrt.

Andererseits steigen auch die Anforderungen für die Altenpfleger: Die Verweildauer der Patienten in den Krankenhäusern ist seit der Einführung der DRGs immer kürzer geworden und die Akutversorgung verschiebt sich nach dem Aufenthalt im Krankenhaus oft in den häuslichen Versorgungsbereich hinein. Dies erfordert mehr krankenpflegerische Fähigkeiten. Es macht also durchaus Sinn, dass Krankenpfleger mehr altenpflegerisches Wissen erhalten und umgekehrt.

Es bleibt bloß die Frage, ob sich die Auszubildenden tatsächlich für die Spezialisierung zum Altenpfleger entscheiden. Ich kann da nur für mich eine innere Entscheidung treffen. Als ich mich damals nach meinem Zivildienst in einer Senioreneinrichtung für die Krankenpflegeausbildung entschieden habe, lag das daran, dass ich damit eine umfassendere Berufsaussicht hatte. Aber mir war klar, dass ich als Altenpfleger arbeiten wollte und eben nicht im Krankenhaus. Hätte ich die Möglichkeit gehabt, wäre für mich der Abschluss als Altenpfleger eine selbstverständliche Entscheidung gewesen.

im Altenzentrum St. Josef in Witten Annen habe ich meine ersten Erfahrungen in der Altenpflege gemacht.
Altenzentrum St. Josef in Witten Annen: Hier habe ich meinen Zivildienst abgeleistet.

 

Eine Antwort

  1. […] gerade die Nachwuchskräfte angesprochen, zu denen ich ja nun mit über 20 Jahren Erfahrung in der Pflege nicht mehr zählen dürfte. Aber nachdem ich die Ausschreibung zu dem Wettbewerb auf allen […]

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